Mesnerin

Filialkirche Untereching

Die Unterechinger Kirche steht an einem Platz mit reicher Geschichte. Mehr als 600 Jahre sind verstrichen, seitdem der Suffragan des Fürsterzbischofs von Salzburg, Bischof Sylvester von Chiemsee, die heutige Filialkirche 1413 eingeweiht hat. Als einziges Gotteshaus in unserer Erzdiözese ist sie dem hl. Emmeram geweiht.

Die für den damaligen kleinen Dorfweiler Untereching gebaute Kirche hat sich in seinem äußeren Aussehen bis auf den barocken Turmgiebel nahezu unverändert als Zeugnis spätgotischer Baumeisterkunst erhalten. Bis heute übt diese ehemalige Wallfahrtskirche eine große Anziehung aus. Am Endpunkt einer leichten Geländeerhebung gelegen und von einer Mauer umgeben, lädt bereits der gepflegte Außenbereich zum Stillwerden und Schauen ein. Die Innenausstattung spiegelt im Besonderen durch die Skulpturen und Gemälde eindrucksvoll die Geschichte der Inkulturation des Christentums in unserem Land wider.

Der Rokoko Hochaltar von 1774 und die beiden Seitenaltäre (1693/94) sind wie in Obereching bemerkenswerte Arbeiten. Zu den bekannten Künsternamen Wolf Weißenkirchner (Figuren Seitenaltäre) und Johann Georg Itzlfeldner (Hochaltarfiguren) tritt ein neuer bedeutender Name: Franz Xaver König, Maler des Emmeram – Hochaltarbildes.

Die Votivbilder in der Kirche belegen Untereching als ehemaligen Wallfahrtsort des umliegenden Landes. Die Altäre der Unterechinger Kirche sind neben dem hl. Emmeram zu Ehren des hl. Leonhard, Johannes des Täufers und der hl. Margareta erreichtet. Weiter Darstellungen zeigen unter anderem die Heiligen Erasmus, Johannes Nepomuk, Apollonia und Florian.

Die Einrichtung der Sakristei zählt zweifelsfrei zu einer der bemerkenswertesten Besonderheiten der Filialkirche Untereching. Der Sakristeischrank von 1672 ist mit feinen Rankenornamenten reichlich verziert. Ebenso bemerkenswert der Sakristeischrank von 1753 mit seinen Intarsien sowie das Lavabo, ein seltenes Stück aus der Zeit um 1670. Der Sakristei-Beichtstuhl macht seinem Namen alle Ehre.  Auch das heute nicht mehr alltägliche Glockenläuten per Hand sollte als Besonderheit nicht unerwähnt bleiben

Im Jahr 2013 wurde das 600-jährige Weihejubiläum mit Erzbischof Dr. Alois Kothgasser ehrwürdig gefeiert. In der dabei aufgelegten Festschrift finden sich weitere interessante Details zur Filialkirche Untereching.


Bildeschreibung

Foto 1

Sakristeischrank, 1. Hälfte des 17. Jahrhundert

Foto 2
Hochaltar, Aufbau 1774, Wolf Schauer

Foto 3
Hl. Leonhard, 1. Hälfte des 17. Jahrhundert

Foto 4
Hl. Emmeram, Ende des 17. Jahrhundert

Foto 5
Lourdesmadonna in der Lourdesgrotte um 1900

Foto 6
Türflügel des Südportals, 1. Hälfte des 15. Jahrhundert

Foto 7
Predallabild Taufe Jesu, um 1693, um 1900 teilweise übermalt

Foto 8
Chor. Schmäler und etwas niedriger als das Langhaus, zweijochig mit 3/8 Schluss, Netzrippengewölbe, Wandgliederung durch runde Dienste


Foto 9
Innenansicht. Langhaus einschiffig, dreijochig. Im Westjoch über die ganze Breite Empore auf zwei Stützen. Decke mit Netzrippengewölbe, Wandgliederung durch Strebepfeiler mit vorgelagerten Diensten