Zauner Franziska

Mesnerin

Filialkirche Holzhausen

Schon 958 wird ein Heinrich von Holzhausen genannt. Die Filialkirche Holzhausen wird urkundlich erstmals 1469 erwähnt und ist dem hl. Nikolaus geweiht.

Ludwig Heilmayr schreibt in seiner Schrift von 1897 anlässlich der 600 Jahr-Feier der Pfarre St. Georgen über die Filialkirche Holzhausen aus dem Text einer Votivtafel von Pfarrer Johann Georg Faber, der das Pestjahr 1679 selbst miterlebt hat:

„Als anno 1469 die Pest diese St. Georgener Pfarre verwüstete, hat das andächtige Volk dem vorzüglichen Martyrer St. Sebastian hier einen neuen Altar erreichtet und Erhörung gefunden; 1608 wurde Anlasses derselben Pest und glücklichen Gefahrenabwendung voll Verehrung ein neuer Holzaltar errichtet. Als endlich 1679 eine wütende Pest das benachbarte Österreich furchtbar heimsuchte, haben wir in Vorsicht und voll  Vertrauen neuerdings deine Hilfe, heiligster Martyr, angerufen und in tiefster Verehrung abermals Hilfe gefunden und weihen dir zum drittenmale den neuen Altar mit der Bitte, du wolltest deine Güte gegen uns deine so sehr verbundenen Schutzgenossen, der du zweimal schon als Patron uns Gnade erfleht, das drittemal nicht verlassen.“

Die Raummaße nehmen innerhalb der „St. Georgener Kirchenfamilie“ in den Bedeutungsstufen St. Georgen – Obereching – Untereching – Holzhausen zwar ab, der Erweiterungsbau von 1985/86 läßt Holzhausen jedoch merklich „nachrücken“. Durch diesen Anbau gewann der spätgotische Kirchenraum deutlich an Ausstrahlung, ein Werk besonderer Art ist entstanden!

Der Hochaltar von 1667 ist dem Kirchenpatron hl. Nikolaus geweiht und von den Figuren des h. Hieronymus und hl. Ulrich flankiert. Der Seitenaltar von 1679 trägt eine St. Sebastians-Gestalt. Die Figuren beider Altäre schuf Wolf Weißenkirchner, beim Seitenaltar ergab sich die bekannte Dreiergruppe Weißenkirchner (Figuren), Rottmayerin (Altarfassung) und Ruep Lex (Altaraufbau). Die übrige Bildausstattung ist reichhaltig und stammt überwiegend aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Nach dem Sakristeibrand im Jahr 2007 wurde eine anschließende Restaurierung und Renovierung durchgeführt.



Bildbeschreibung

Foto 1
Holzhausen – Innenansicht
altes Langhaus  - Tonne mit Stichkappen, Wandgliederung durch polygonale Dienste, Netzrippengewölbe, spitzbogiger, etwas niedrigerer Triumphbogen.

Foto 3
Szene aus dem Leben des Hl. Nikolaus
Öl auf Holz 68x80cm m.R. in die neue Empore integriert

Foto 4
Hochaltar – Aufbau 1667 – Hans Sommermayer

Foto 5
Seitenaltar – Aufbau 1679 – Ruep Lex, Fassung Magdalena Rottmayr

Foto 6
hl. Nikolaus um 1667 – Wolf Weissenkirchner

Foto 7
Orgel, 1987 – Albert Mauracher Opus 51

Foto 8
Türschloss – 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts

Foto 9
Chor: 5/8 Schluss, Sternrippengewölbe
Erweiterungsbau: Weit in den Raum greifende Empore in der ganzen Breite, in die Brüstung integrierte Brüstungsgemälde der alten Empore, offener Dachstuhl.